vom 24./25. Mai 1997
Junge, bleib einfach so wie Du bist!
Am Samstag startet die „bullyparade" (Pro 7) - und Bully packt aus
Von A.KlSTNER
Untenrum sei bei ihm wieder alles in Ordnung, behauptet Bully. Ein Leistenbruch war schuld daran, daß Michael Herbig - seinen Fans vertraut als Bully - den Start seiner Comedyshow auf Pro 7 verschieben mußte. „Ich hab' das wirklich unterschätzt. Spitzensportler sind nach einer Operation schon nach drei Tagen wieder im Einsatz. Ich lag zwei Wochen im Krankenhaus." Doch die öden Tage sind vergessen, am Samstag geht die „bullyparade" auf Sendung (19.45 Uhr). Für den Münchner Spaßvogel eine gute Gelegenheit, mit der tz über seine Lebensphilosphie, die Arbeit und Muttern zu sprechen.
 

Mit der Radioshow „Langemann und die Morgencrew" hast Du Dir hier München einen richtigen Fanclub aufgebaut. Was hast Du eigentlich gemacht, bevor Du bei Radio Gong und später bei Energy gelandet bist?

„Das ist 'ne gute Frage. Also eigentlich, irgendwie, ich weiß auch nicht. Puh, da muß ich überlegen. Also, eine Zeitlang hab'ich Anrufbeantworter-Texte produziert. Das hat riesigen Spaß gemacht, aber nicht gerade die Mörderkohle gebracht. Durch Zufall bin ich irgendwann beim Radio hängengeblieben. Ich glaub' ich habe da eine Pizza hingebracht, und die haben mich dann gleich behalten."

Am Samstag wird die erste Ausgabe der bullyparade ausgestrahlt. Hast Du Lampenfieber?

„Nee, eigentlich nicht. Das war gelogen. Im Gegenteil, ich finde es ganz irre, daß Pro 7 in der ganzen Stadt diese Plakate von mir aufgehängt hat. Das macht meine Mutter stolz."

Womit müssen wir in Deiner Show rechnen?

„Mit allem. Mit abgefahrenen Sketchen, skurrilen Talkgästen, meiner Band,den Schlauen' und jeder Menge Schwachsinn."

Zur Zeit wird das deutsche Femsehen regelrecht mit neuen Comedy-Shows überschwemmt. Wie erklärst Du Dir diesen Trend?

„Schwer zu sagen. An mir war das keine Entwicklung. Ich mach' jetzt auch nichts anderes als vor 20 Jahren. Meine Mutter sagt immer zu mir: Junge, bleib so wie Du bist. Du hast Dich nicht verändert und heute verdienst Du damit auch noch Dein Geld."

Das klingt alles recht locker. Hast Du eine Lebensphilosophie?

„Grundsätzlich mach' ich nur Dinge, die mir Spaß machen. Das ist das Wichtigste. Wenn's den anderen dann auch noch gefällt, ist das ja wunderbar."

Lacht Deine Mutter über Deine Witze?

„Oh, ja. Ich muß immer sagen, Mutter, laß das, Du bist ja gar nicht mehr objektiv. Mutter lacht sogar, wenn ich ihr auf den Anrufbeantworter spreche. Ich glaub', die nimmt mich schon gar nicht mehr ernst."

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